Peter Tischler

Portrait von Peter Tischler

Der in Niederbayern geborene Bildhauer Peter Tischler ist ein Kind des deutschen Wirtschaftswunders. Neun Jahre nach Ende des letzten der großen Kriege auf europäischem Boden prägte an der Oberfläche wirtschaftlicher Aufschwung das gesellschaftliche Leben. Die Zukunft war ein rosiges Versprechen, der Weg zu den Sternen durch technischen Fortschritt bereitet, der Himmel – das Paradies – schien nah.
In den letzten Arbeiten wendet Tischler seinen Blick hundert Jahre zurück in die Zeit des ersten Weltkriegs, in die Zeit des deutschen Kolonialismus, als am deutschen Wesen die Welt genesen sollte. Dabei gerät aber nicht die Sicht auf das Heute aus den Augen: im Christlichen Abendland kann man den leichenbedeckten Grund des Mittelmeers erkennen.
Das Manifest der bürgerlichen Revolution kritisiert die nostalgische Rückbesinnung auf das wilhelminische Deutschland.
Mit den Helden des Westens ist eine Walhalla in Miniatur entstanden, eine vieldeutige virtuelle Ruhmeshalle für allerlei gebildete und eingebildete Menschen ... Immer ist hier auch das Volk vertreten – entsetzt oder begeistert, jubelnd und schimpfend. Die Chinesischen Skizzen verdanken ihren Namen einem Skizzenbuch aus chinesischer Fertigung und haben sonst wenig mit diesem Land zu tun. Vielmehr sind die Zeichnungen darin ein Versuch, die Grenzen der Seele auszuloten. Auch wenn laut Heraklit dies nie gelingen kann zeigt sich, dass das Unterfangen darum nicht weniger fruchtbar ist.
Zeichnend versucht der Künstler die Wirklichkeit im Inneren und Äußeren zu begreifen. Die Neue Philosophie im Boudoir, Skizzen und Skizzenbücher beschreiben Wege durch Zeit- und Kulturgeschichte. Mythos und Utopie beschäftigt sich mit aktuellen Phänomenen der „Globalisierung“, mit Krieg, Flucht und Migration.
Ein feiner Humor hilft das Pathos ertragen, das Leiden an und in der Welt, welches an vielen Stellen spürbar wird.
Als seine wichtigste Arbeit versteht er selbst die, die er 2001 in Kinderkliniken begonnen hat. Es handelt sich dabei um Kunst im sozialen Raum. Im Atelier Regenbogen verändert er – ganz Bildhauer – Räume in Krankenhäusern zu temporären Kunstwerkstätten. Hier besinnt sich die bildende Kunst, im plastische Bearbeiten von Ton, zurück auf die ursprüngliche, kindliche Lust am Gestalten und fügt der medizinischen Institution eine weitere Dimension hinzu.

Ausstellungsbeteiligungen/Aktivitäten:

1988-2018

1988 Galerie FOE 106 München
1988/93 Galerie auf der Burg, Burghausen
1988 Bildhauersymposion, Karlsfeld
1989 Kopfleuchten, Hauptzollamt, München
1990 Tollwood, München
1994 Galerie Ellipse, Nürnberg
1994 Galerie Sibylder, München
1994 Sparkasse, Karlsruhe
1994 Sparkasse, Esslingen
1995 „Blau“, Kulturkeller im Westend, München
1997 Sardisches Haus, München
1998 Kunst geht Baden, München
1999 Atelierprojekt im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, München
2000 Galerie Ellipse, Nürnberg
2001 Irnfriedstraße 9, München
2002 Nymphenburger Jahresaustellung, München
2002 Nymphenburger Kunstpreis für Plastik ( Marie-Luise-Lentz Preis), München
2005 Stein – Zeit, Immenstadt
2005 Wintermärchen, München
2006 7. Miniaturausstellung, Fürstenwalde
2002/03/06/07 Open Westend, München
2007/09/10/12 Offene Ateliers Niederbayern, Simbach
2008 Kleinplastik Kloster Raitenhaslach
2009/2011/2013 Kinderkultursommer KIKS, München
2008/10 Kunst im Karree, München
2010/2011 Autorengalerie Vakily, München
2010 DVD – Projekt CREARE Weserrenaissance-Museum Schloß Brake/Lemgo http://www.youtube.com/watch?v=kCr1m5PQi-k
2012 Große Ostbayerische Kunstausstellung, Regensburg
2013 Große Ostbayrische Kunstausstellung, Regensburg
2016 Weltenbrände, Werkschau Galerie, München
2017 Große Ostbayerische Kunstausstellung, Deggendorf
2017 Mythos und Utopie, Open Westend, München
2017 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten, Nürnberg und Minsk
2018 A – Z Teil 2, Kunstverein, Weiden

Chinesische Skizzehn

Helden

Mythos und Utopie

Neue Philosophie im Boudoir

Skizzen

Skizzen

Arbeiten